Um mehr über die einzelnen
Abschnitte zu erfahren,
klappen Sie einfach über
den Pfeil die Überschriften aus.

Geschichte der Europäischen Baptistischen Mission

Geschichte EBM INTERNATIONAL : Helfen in Afrika, Lateinamerika und Indien
Das EBM Missionshaus in Elstal

1954 schlossen sich Baptistenkirchen in Europa zur EBM (Europäische Baptistische Mission) zusammen, um gemeinsam in Afrika zu arbeiten.

1979 kam dann die MASA (Missionarische Aktionen in Südamerika) dazu.

2009 wurde die Hans-Herter-Indienhilfe bei EBM INTERNATIONAL integriert. EBM INTERNATIONAL arbeitet nun auch in Asien. Zu EBM INTERNATIONAL gehören 27 Mitgliedsunionen aus Europa, Lateinamerika und Afrika.

Ziel unserer gemeinsamen Mission ist die Hilfe für Menschen in ihrer geistlichen und materiellen Not. Diese Arbeit geschieht in enger Abstimmung mit unseren Partnerkirchen in Übersee. 
EBM INTERNATIONAL arbeitet in sieben Ländern Afrikas, in fünf Ländern Lateinamerikas und in Indien.

Ein kurzer geschichtlicher Streifzug

Antwort auf/zuklappen

Mission der „Gemeinden getaufter Christen in Deutschland“

1834 wurde die erste Baptistengemeinde in Hamburg gegründet. 1849 wurde zur ersten „Conferenz der Baptistengemeinden in Deutschland“ eingeladen. Zweck dieser Konferenz war das Bekenntnis, die Gemeinschaft, die Statistik und die Mission. Mission war in den Anfängen das prägende Thema und wurde als Kernaufgabe der „Gemeinden getaufter Christen in Deutschland und Dänemark“ gesehen. So wurden bei der ersten Conferenz konkrete Beschlüsse zur Mission gefasst, jeder Gemeinde empfohlen ein „Missions Comité“ zu gründen, dem es obliegen sollte, „das Werk zu ergreifen und kräftig zu führen“. Und wenn man die Evangelisation- und Gemeindegründungsarbeiten der ersten Generation Revue passieren lässt, so war das Verständnis von Mission international und grenzenlos. Mission war gleichermaßen Heimat- und Heidenmission. Nur zur „Mission unter Israel“ wurde sich in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in besonderer Weise geäußert.

Antwort auf/zuklappen

Heidenmission

Durch die Gründung eines „Missionskomitee Kamerun“ der Bethel Gemeinde in Berlin 1890 und auf Initiative von Eduard Scheve, wurde bei der Bundeskonferenz 1891 über die „Heidenmission“ gesprochen und einem Antrag zur Aussendung von Missionaren stattgegeben. So konnten mit Anna und August Steffens am 10.11.1891 die ersten baptistischen Missionare aus Deutschland nach Kamerun ausreisen. 1898 wurde die „Missionsgesellschaft der deutschen Baptisten“ mit Sitz in Steglitz/Berlin offiziell gegründet. 1911 zog man nach Neuruppin bei Berlin. In dieser Phase, Ende des 19.und Anfang des 20. Jahrhunderts, wurde die Heidenmission als besonderer Arbeitszweig innerhalb des Gemeindebundes verankert, bemerkenswerter Weise auf Initiative einer Ortgemeinde, die „Heidenmission“ von ihrem Selbstverständnis her im Auftrag der Gemeinden verantwortet haben wollte. Und schon in den Anfängen zeichnete sich, wenn auch nur unterschwellig, ein partnerschaftliches Verständnis von Mission ab, das die Eigenverantwortung der „Bekehrten“ in Afrika für die Mission im eigenen Land stärkt. Missionare sollen in die deutsche Kolonie gesendet werden, „um den Eingeborenen das Evangelium zu predigen, sie zu unterrichten, und aus ihrer Mitte Lehrer und Prediger heranzubilden.“

Antwort auf/zuklappen

Kriegswirren

Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurden die heidenmissionarischen Aktivitäten 1927 erheblich eingeschränkt. Zwar besuchte der Missionsleiter F.W.Simoleit 1930 noch einmal Kamerun, aber mit dem Zweiten Weltkrieg wird die Heidenmission der deutschen Baptisten beendet.

Antwort auf/zuklappen

Neuorientierung der fünfziger Jahre

Eine Neuorientierung des Baptistenbundes in Deutschland, der seit 1941 Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden heißt, beginnt mit einem Briefwechsel zwischen Jacob Meister, dem 1. Vorsitzenden der Bundesleitung, und Henri Vincent, dem Präsidenten des französischen Baptistenbundes im Dezember 1951. Die deutschen Baptisten baten damals um die Unterstützung der französischen Gemeinden beim Neuaufbau einer deutschen Missionsarbeit in Kamerun. Henri Vincent gab in seiner Antwort zu bedenken, dass die französischen Kolonialbehörden kaum der Etablierung einer deutschen Mission zustimmen würden und dass auch seiner Ansicht nach die Zeit dafür noch nicht gekommen sei. Dann aber machte er in seinem Antwortbrief vom 28.12.1951 einen bemerkenswerten Vorschlag:

„Wenn der Gedanke eines vereinten Europas wachsen sollte und Realität werden sollte, dann könnte es sehr wohl dazu kommen, dass alle Barrieren zwischen unseren Nationen fallen, und dass wir im Blick auf alle Dinge, einschließlich der Mission, nicht mehr in den Kategorien von Deutschland oder Frankreich, sondern im Blick auf Europa denken könnten. Ich bete darum. Könnte es nicht möglich sein, in diesem Fall eine Europäische Baptistische Missionsgesellschaft zu organisieren, einschließlich der französischen und deutschen Arbeiten, und Missionare auszusenden wohin auch immer?“

Antwort auf/zuklappen

Die EBM als Weiterführung der deutschen Kamerunmission

Mit dieser Historie und auf diesem Hintergrund beginnt die Geschichte der EBM. Die Gründungsversammlung fand vom 17.-18.9.1954 in Zürich statt. So entstand aus vielen nationalen Missionsinitiativen und Komitees eine Europäische Baptistische Mission, gegründet von den Gemeindenbünden in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Seitdem ist die EBM ein Verein nach Schweizer Recht mit dem offiziellen Sitz in Zürich. Die Missionsarbeit selbst wurde jedoch von Bad Homburg und seit 1997 von Elstal koordiniert und verantwortet. 1955 findet der erste Missionsrat in Zürich statt, auf dem das französische Ehepaar Farelly nach Kamerun ausgesendet wurde. Rudolf und Ingeborg Kassühlke aus Deutschland wurden 1955 zur Sprachausbildung nach Paris gesandt und als erstes deutsches Missionsehepaar der EBM für den Dienst in Kamerun berufen. Seit dieser Zeit haben sich weitere, europäische Gemeindebünde der EBM angeschlossen, Missionare ausgesandt oder missionarische Projekte durch die EBM verantwortet.

Antwort auf/zuklappen

Missionarische Aktionen in Südamerika

Durch Evangelisationsreisen von Pastor Horst Borkowski im Jahr 1969, in die von ausgewanderten Deutschen gegründeten Baptistengemeinden Brasiliens und Argentiniens, hat sich in eine neue, intensive Beziehung nach Lateinamerika entwickelt. Nicht nur die Evangelisationsarbeit, sondern die daraus entstandenen diakonischen Projekte, vor allem die Kinderheime in Brasilien und Argentinien wurden Markenzeichen dieser Arbeit in Südamerika. Durch die erhebliche Ausweitung der Arbeit, die gewünschte und notwendig gewordene Koordination innerhalb des Bundes hat dazu geführt, dass die MASA 1979 offiziell ein Arbeitsbereich der EBM geworden ist.

Antwort auf/zuklappen

Indienhilfe

Es war zunächst eine Sammelaktion für einen Armen- und Sozialfonds, für den 13 Jahre lang in Ludhiana, Nordindien tätigen Arzt Prof. Dr. Hans Grüber. Das 700-Betten-Brown Memorial Hospital benötigte dringende Unterstützung für die große Zahl mittelloser Patienten der großen Industriestadt Ludhiana und ihres Einzugsgebiets. Durch diese Initiative im Jahr 1960 durch Ministerialrat Hans Herter begann die Arbeit „Hans-Herter-Indienhilfe“. Nach dessen Tod erhielt die Aktion den Namen Indienhilfe und wurde von Dr. Walter Herter fortgeführt, erweitert und auf verschiedenste Arbeitsfelder ausgedehnt. Seit 1.1.1985 ist die Indienhilfe in den Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland integriert und seit 01. Januar 2009 offiziell ein Arbeitsbereich der EBM.

Antwort auf/zuklappen

Gemeindenahe Weltmission

Immer wieder hat es in der Geschichte des Bundes durch einzelne Persönlichkeiten und Ortsgemeinden weltmissionarische Aktivitäten gegeben. Die Bethel Gemeinde in Berlin, die Initiativen von Horst Borkowski oder Hans Herter sind Beispiele dafür, wie die Liebe Gottes im weltweiten Horizont konkret geworden ist: ganzheitlich, als Not wendige Hilfe, basis- und gemeindebezogen. Die EBM versteht und verantwortet ihre weltmissionarischen Aktivitäten im Auftrag der Gemeinden. Diese gemeindebezogene Anbindung der Weltmission wurde beim Missionsrat 2006 erneut bekräftigt: „Gemeinden unterstützen Gemeinden um Gottes Mission zu erfüllen!“

Antwort auf/zuklappen

Vielfältige Mission mit Profil

Seit ihrer Gründung hat sich die EBM den vielfältigen Herausforderungen weltmissionarischer Arbeit gestellt, inhaltlich und strukturell, aber auch personell und strategisch. Eine wichtige Weichenstellung war dabei, Ende der 1980er Jahre, die „Erklärung von Ibadan“. Afrikanische Baptistenbünde und nichtafrikanische Missionsgesellschaften haben sich vom 21.-23. 10.1987 in Ibadan/Nigeria über die Themen „Zusammenarbeit und Partnerschaft“ verständigt. Selbständigkeit und Eigenverantwortung der afrikanischen Bünde hinsichtlich ihrer kirchliche Arbeit, Finanzen, Strukturen oder Grund- und Boden, beschreiben seitdem die klar formulierte Basis gemeinsam verantworteter Weltmission.

Auch der sogenannte „Task Force“ Prozess der EBM hat Mitte der 2000er Jahre einen weiteren Beitrag zur partnerschaftlich verantworteten Missionsarbeit geleistet. Bis zum Jahr 2005 waren es 18 Gemeindebünde aus Europa, die ihre weltmissionarische Arbeit mit und durch die EBM in sieben afrikanischen und fünf lateinamerikanischen Ländern verantwortet haben. Durch eine EBM Mitgliedschaftsvereinbarung aller afrikanischen, lateinamerikanischen und europäischen Baptistenunionen wurde die klassische Unterscheidung zwischen aussendender (Europa) und empfangender Union (Afrika und Lateinamerika) aufgehoben und zugunsten einer gemeinsamen Mitgliedschaft und Verantwortung verstärkt. Sowohl in den Leitungsgremien der EBM, als auch in der operativen Arbeit der EBM nehmen Afrikaner und Lateinamerikaner inzwischen leitende Verantwortung wahr.

Antwort auf/zuklappen

Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat weltweit

In Afrika, Lateinamerika und Asien ist die Not von Menschen durch Armut, Mangelernährung oder Bildungsarmut sehr groß. Auch die gesellschaftlichen, politischen oder religiösen Verhältnisse sind herausfordernd. Hier können wir helfen und Gutes tun, zum Beispiel durch Gebet, Spenden, aber auch durch Menschen. Missionare sind solche Menschen, die Gott in besonderer Weise begabt hat, sich in einer anderen Kultur mit ihren Gaben und Kompetenzen zu engagieren.

Trotz der materiellen Not erleben wir Erweckung und Wachstum vieler Kirchen in der 2/3 Welt. Für uns in Europa, wo die Kirchen in ihrer Entwicklung eher stagnieren, können Mitarbeiter und Missionare aus Afrika, Lateinamerika oder Asien wichtige Impulse setzen. Gemeinsam und gegenseitig können wir uns in der weltmissionarischen Verantwortung stärken. Weltmission ist keine Einbahnstraße, sondern aktive, gemeinsame Verantwortung für die Eine Welt Gottes – für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Diesen Auftrag setzt die EBM, als Missionsbewegung der Gemeinden des Bundes, weiterhin um. Unterstützen Sie uns dabei, auch wenn wir zukünftig „EBM International“ heißen werden. Angefangen hat es mit der Kamerunmission der deutschen Baptisten...