02-02-16

Geschichten vom Missionsfeld: INDIEN

Ein Land voller Farben und Menschen. Dahinter verbergen sich unzählige Geschichten, Bilder und Schicksale. Hier sind drei Geschichten von Menschen, einer Kuh und einer Kirche…


Ein Land voller Farben und Menschen Dahinter verbergen sich unzählige Geschichten, Bilder und Schicksale. Viele davon werden durch die wunderbare Arbeit unserer 15 Partner in Indien positiv verändert. Alle Partner treffen sich einmal im Jahr zur Partnerkonferenz, wo ein reger Austausch gegenseitiges Lernen ermöglicht. Und dabei werden auch viele dieser Geschichten erzählt. Hier sind drei Geschichten von Menschen, einer Kuh und einer Kirche…

Vandana Vandana kam 1992 als Waisenmädchen in das Kinderheim unseres Partners „CREAM“ nach Tallarevu (im Südosten Indiens), wo sie aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. 2001 hat sie dort einen sehr guten Schulabschluss gemacht und der Leiter ihres Kinderheimes hat sie wegen ihrer guten Leistungen und sehr positiven Entwicklung als Stipendiatin für eine Ausbildung empfohlen. Mit Unterstützung von EBM-Spenden konnte sie 2015 in der Krankenschwesternschule vom Christian Medical Centre in Pithapuram ihre Ausbildung erfolgreich abschließen. In Theorie und Praxis war sie eine der Besten und wurde vom Krankenhaus übernommen. Heute arbeitet sie dort als Krankenschwester auf der Intensivstation. Sie möchte irgendwann noch eine Hauspflegeausbildung ergänzen und mit ihrem Leben „den Menschen dienen, weil andere Menschen mir geholfen und mir gedient haben“.

Zwei Brüder in Uppada Ca. 20 km von Pithapuram (im Südosten Indiens) entfernt, liegt direkt an der Küste das Städtchen Uppada, wo sich die von Pastor Prasanna Kumar gegründete „Bethel Baptist Church“ mit fast 4.000 Mitgliedern befindet. Auf ihrem Campus hat die Gemeinde ein kleines Kinderheim für 22 Jungen. Zwei immer wiederkehrende Ereignisse prägen das Leben in den Dörfern direkt an der Küste: Fischer, die nicht mehr nach Hause kommen, weil sie mit ihren kleinen Booten in Gewitterstürme oder Bugwellen von großen Containerschiffen geraten sind. Und die jeden Herbst wiederkehrenden Wirbelstürme. Auf dem rechten Bild sieht man Pastor Kumar mit den beiden Brüdern Perumalla Solomon Raju und Perumalla Bunny. Sie waren Halbwaisen und immer auf sich gestellt, wenn ihr Vater zum Fischen aufs Meer fuhr. Vergangenes Jahr wurde ihr Vater beim Fischen vom Blitz getroffen und starb. Seit dem leben sie im Kinderheim der Bethel-Gemeinde. Hier werden die Jungs nicht nur „aufbewahrt“, sondern erhalten eine gute Betreuung, soziale Kontakte und die Anbindung an die große Gemeinde. Abends im Gottesdienst singen Perumalla Solomon Raju und Perumalla Bunny erst und führen dann einen Tanz vor, der sich sehen lassen kann. Das Thema: Gott ist unser Retter.

Die Geschichte dieser Gemeinde begann mit einer Kuh. Pastor Prassana Kumar ist leidenschaftlicher Gemeindegründer. Nur in Gorssapalem war er nie willkommen. Immer wieder wurde er aus dem Dorf verjagt. Bis ihm eines Tages ein Bauer spöttisch hinterherrief: „Geh weg, es sei denn, Du kannst meine kranke Kuh heilen“. Daraufhin erwiderte Kumar: „Ich kann es nicht, aber Gott kann es“, und hat dann für die Kuh gebetet. Danach ist er dann in sein Haus ins 10km entfernte Uppada gegangen. Als der Bauer am nächsten Tag bei ihm vor der Tür stand, befürchtete Kumar schon, die Kuh sei gestorben. Aber der Bauer berichtete fröhlich, dass die Kuh wieder gesund sei und Milch gebe und er, Prassana Kumar, dürfe in ihr Dorf kommen um zu predigen, was er dann auch getan hat. Zunächst hat sich eine Familie bekehrt – dann waren es sieben Familien und sie haben sich eine kleine Kapelle aus Holz und Stroh gebaut. Inzwischen sind es so viele Familien, dass am 27.01.2016 die Grundsteinlegung für eine richtige feste Kapelle, die bei einem Wirbelsturm nicht in sich zusammenbricht, stattfand.

Pastor Christoph Haus

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