30-03-15

Begegnungen in Kamerun: Friedenskonferenz | Einkehrtagung | Projekte

Es treibt einem vor Rührung die Tränen in die Augen! Der Evangelist predigt leidenschaftlich in der Mitarbeiterandacht des Technischen Zentrums von Garoua:

„Wir Christen predigen die Liebe und den Frieden – in jeder Situation!“


Wir sind mit einigen Missionaren und Volontären dabei, in Garoua, im Norden des Landes, Projekte zu besuchen. Nah an der Grenze zu Nigeria – noch in sicherer Distanz zum Boko-Haram-Gebiet. In der Mitarbeiterandacht des Technischen Zentrums ist der Geist Gottes und seine Versöhnungsbotschaft zu spüren. Hier, wo Christen und Muslime selbstverständlich gemeinsam ausgebildet werden.

Parallel zu unseren Besuchen findet eine Friedenskonferenz in Yaounde statt, bei der sich bis zu 400 christliche und muslimische Leiter mit der Situation in Kamerun auseinandersetzen. Viele Menschen beider Religionen leiden unter dem Terror der Boko Haram – besonders in der Region Extremer-Norden. Auch hochrangige Vertreter aus Politik und dem öffentlichen Leben nehmen an der Konferenz teil. Das Land ringt spürbar um Frieden und Religionsfreiheit. Gut so.

Diese Konferenz wurde von unserem Mitarbeiter Timothée Bouba Mbima organisiert. Da hat er ohne Zweifel Denkwürdiges geleistet, was den allergrößten Respekt verdient und auch an vielen Stellen auf unserer kleinen Einkehrtagung im Anschluss deutlich gewürdigt wird. Als besonderer Gast ist in diesem Jahr Michael Kißkalt dabei, Rektor des Theologischen Seminars in Elstal, der Vorträge auf der Konferenz hält. Als EBM INTERNATIONAL Missionare war Familie Kißkalt selbst von 1995-1999 am Theologischen Seminar in Ndiki/Kamerun.

Es liegt eine bewegende Woche in Kamerun hinter uns. Mit 15 Missionaren, Volontären und Mitarbeitern aus Kamerun, Spanien, Deutschland und Äquatorialguinea. Viele Geschichten könnte man von den Eindrücken hier, von den Besuchen in Projekten, Gemeinden und von den Arbeitsfeldern erzählen. Eine Unmenge an Begegnungen, Fragen, Ermutigungen und Veränderungen. In Kamerun ist gerade auf allen möglichen Ebenen vieles im Umbruch, und die politische Unsicherheit wirft zusätzlich eine Reihe an Fragen auf.

Am tiefsten bewegen dabei aber diese Versuche, Frieden zu stiften – im ganz normalen Alltag im Technischen Zentrum in Garoua oder eben auf dieser hochrangigen Konferenz, von der hoffentlich unglaublich viele positive und multiplizierende Impulse in das Land ausgehen.

Matthias Dichristin

Download als PDF »