02-12-14

Geschichten vom Missionsfeld

Wir freuen uns, dieses Mal gleich drei Geschichten vom Missionsfeld Argentinien mit Euch teilen zu dürfen. Es ist bewegend zu sehen, was Gott bewirkt und wie die Menschen mit dem tatkräftigen Evangelium erreicht werden. Freut Euch mit uns und dankt Gott dafür!


Missionsarbeiten in Patagonien

Seit 2002 unterstützt EBM MASA die Missionsarbeit in Patagonien, im Süden Argentiniens. Kilometerweite Steppen, Seen und Berge, soweit das Auge reicht. Diese Region ist karg besiedelt;  in kleinen Dörfern leben hier die Ureinwohner, die Mapuche. In der Stadt Esquel sind Pedro und Noemí Boretsky unsere leitenden Missionare. Im Umkreis von 400 km haben sie außerdem Missionsarbeiten in den Orten Epuyen, Cholila, Gan Gan, Gualjaina und Gobernador Costa gestartet. Hier gibt es heute bereits Missionare, die entweder seit einigen Jahren in den kleinen Dörfern wohnen oder an den Wochenenden dorthin fahren, um das Evangelium weiterzugeben. In Epuyen, das ca. 160 km von Esquel entfernt liegt, betreut Aurora, die Schwester von Pedro Boretsky die Missionsarbeit. Wir freuen uns über die Entwicklung einiger Menschen dort. Natalia ist ein Beispiel. Vor einigen Jahren hat sie sich bekehrt und ihr Zeugnis hat uns sehr bewegt. Sie hat schon sehr schwere Zeiten in ihrem Leben gehabt und steht trotz allem fest im Glauben. Voller Überzeugung sagt sie, dass ihr Jesus alles bedeute und dass sie ihn für nichts im Leben aufgäbe. In Epuyen bringt Natalia sich mit Leidenschaft ein. Ab 2015 verstärken wir die Arbeit dort. Lito Valverde aus Bariloche wird dann als Missionar regelmäßig jedes Wochenende die Missionsarbeit leiten und die Mitarbeiter und Gläubigen schulen und so die Arbeit unterstützen und vorantreiben. Wir freuen uns über diese Möglichkeit und schauen positiv der weiteren Entwicklung entgegen. Wir benötigen 12.000 EUR um eine kleine Wohnung neben der Kapelle zu bauen, wo Lito und seine Frau dann wohnen können, wenn sie in Epuyen sind, um die Arbeit zu betreuen.

MANNA-Projekte in Mendoza und Region

Weiter nördlich am Fuße der Anden in der Region Mendoza gibt es bereits acht MANNA-Projekte, die sehr gut laufen. So viele Kinder und Familien leben in großer Armut. Sie haben kein richtiges Zuhause, kein Bett zum Schlafen, ihnen fehlt es an den nötigsten Dingen. Manche dieser Kinder werden durch die MANNA-Projekte aus ihrer Misere gerettet und werden zumindest tagsüber von Familien oder Mitarbeitern aus der Gemeinde betreut. Drei weitere Gemeinden aus der Region wollen nun auch MANNA-Projekte starten.

Die Liebe und Fürsorge und das Teilen des Evangeliums sind wertvolle Investitionen in die Kinder und ihre Familien. Anfang Oktober haben sich alle MANNA-Mitarbeiter aus den Gemeinden unter der Leitung von Miriam Pizzi in Mendoza getroffen. Sie wurden geschult und hatten die Möglichkeit, sich auszutauschen und gegenseitig zu ermutigen. In Tupungato, ca. 100 km entfernt von Mendoza, ist eines dieser Projekte, in dem momentan vier Kinder betreut werden. Drei dieser Kinder, Mercedes (7), Luiz (6) und Julio (5), sind Geschwister. Ana (3), die Jüngste, ist noch zu klein für das MANNA-Projekt. Maria und ihre vier Kinder waren wohnungslos und lebten quasi auf der Straße, unter einer Plastikplane. In ihrer Gegend werden Sozialhäuser vom Staat für eine geringe Miete an bedürftige und arme Menschen vermietet. In eines dieser Häuser, das noch leer stand, hat sich Maria mit ihrer Familie einfach eingenistet. In ihrer Verzweiflung dachte sie daran, sich das Leben zu nehmen. Komplett ohne Möbel und Elektrizität haben sie dort gewohnt, bis eine Nachbarin aus der Gemeinde in Tupungato auf sie aufmerksam wurde und ihren Strom mit ihnen geteilt hat und die MANNA-Mitarbeiter auf sie aufmerksam gemacht hat. Die ältesten drei Kinder wurden tagsüber in einer  MANNA-Familie aus der Gemeinde aufgenommen. Dort bekommen sie seitdem alles, was sie brauchen: Ein „heiles“ Familienleben, Essen, Kleidung, Hilfe für die Schule usw. Abends gehen sie wieder nach Hause. Der Mutter wurde geholfen und jedem Kind wurde ein Bett mit Matratzen und Decken gekauft. Nach ca. zwei Monaten im MANNA-Projekt erzählen die Mitarbeiter bereits von positiven Veränderungen der Kinder. Die Gemeindegeschwister haben sich besonders auch um Maria gekümmert und sie hat sich zu Jesus bekehrt! Diejenigen, die sie vorher gekannt haben, sehen eine riesige Veränderung in Marias Leben. Auch bei unserem Besuch mit dem EBM MASA-Team machte sie einen sehr positiven Eindruck; alle waren frisch gewaschen, sauber angezogen und sie strahlten uns an. Als Maria gefragt wurde, was mit der alten Maria passiert ist, antwortete sie mit einem Strahlen im Gesicht, dass es die alte Maria nicht mehr gebe. Sie hat wieder neue Hoffnung für ihr Leben. Sie hat sogar einen kleinen Job gefunden und verdient nun etwas Geld. Die Gemeinde kümmert sich jetzt darum, dass Maria vom Staat die offizielle Erlaubnis bekommt, in dem Haus bleiben zu dürfen.  

Sozialzentrum in „12 de Mayo“, bei Mendoza

In Mendoza, im Stadtviertel 12 de Mayo, unterstützt EBM MASA auch ein Sozialzentrum mit vielen Angeboten für die Kinder aus dem Viertel und auch für deren Eltern. 15 Programme/Projekte, zum Beispiel eine Armenspeisung für mehr als 250 Kinder, ein PEPE-Projekt mit 60 Kindern, die ansonsten keine Chance auf einen Vorschulbesuch hätten, ärztliche Vorsorge für die Ärmsten der Armen und vieles mehr. Bei der Einweihungsfeier von einem Anbau des Sozialzentrums, hat Evelyn ein Zeugnis aus ihrem Leben erzählt. Sie ist jetzt 17 Jahre alt. Schon als ganz kleines Kind kam sie ins Sozialzentrum in 12 de Mayo und hat dort mit vielen anderen Kindern täglich ein Glas Milch und etwas zu essen bekommen. Auch in der Teeny- und Jugendzeit wurde Evelyn dort betreut und bekam Schulhilfe. Die Mitarbeiter haben sich liebevoll gekümmert und viel in sie und die anderen Kinder investiert. Evelyn hat Kurse in der Bäckerei, beim Friseur und als Kellnerin im Sozialzentrum belegt. Ihr wurde auch beigebracht, wie man das, was man selber an Hilfe bekommen hatte, anderen weitergeben kann. Evelyn hat auch eine schwierige Zeit durchgemacht, konnte sich dann aber immer an das Sozialzentrum wenden. Sie ist so dankbar für die Mitarbeiter, die ihr all die Jahre geholfen haben und für das Leben mit ganz anderen Perspektiven, die ihr dadurch ermöglicht wurden. Jetzt macht sie eine Lehre als Schul-Hilfskraft, und möchte sich anschließend im Sozialzentrum einbringen, um anderen notleidenden Kindern die Chance zu geben, die sie selbst bekommen hat. Miriam Pizzi ist die EBM MASA-Missionarin, die für das Sozialzentrum und auch die MANNA-Projekte in der Region zuständig ist.

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