29-09-16

Geschichten vom Missionsfeld

Kinder und Jugendliche, deren Zukunft perspektivlos ist, Menschen, die sich durch Armut keine medizinische Hilfe leisten können. Diesen Menschen nimmt sich unser Partner Bridge of Hope an und hilft!


Bridge of Hope – Eine Brücke der Hoffnung für viele Menschen

Kinder, die von harten Schicksalsschlägen geprägt sind, Jugendliche, deren Zukunft perspektivlos ist, Menschen, die sich aufgrund ihrer Armut keine medizinische Hilfe leisten können. Diesen Menschen nimmt sich unser baptistischer Partner Bridge of Hope in Gotlam (Südostindien) an und hilft!

Armut und schlimme Schicksalsschläge haben die meisten der 50 Kinder aus dem Kinderheim in Gotlam erleben müssen. Auch Timothy (15 Jahre alt) ist einer von ihnen. Er kommt aus einer armen Familie. Seine Mutter ist Hausfrau und sein Vater ist Fischer, dessen Leben von Depressionen und Aussichtslosigkeit geprägt war und letztlich zum Alkoholkonsum führte. Das Geld reichte nicht mehr aus, um die Familie zu ernähren. So kam Timothy 2013 in das Kinderheim. Er ist sehr glücklich hier und sagt: „Ich mag die saubere Umgebung hier und dass ich mit anderen Kindern Kricket und Fußball spielen kann. Außerdem male und lese ich sehr gern. Mein Traum ist es einmal ein Marineoffizier zu werden“. Die Kinder haben dort nicht nur eine sehr gute Unterkunft und gesundes Essen. Sie bekommen auch Hausaufgabenbetreuung und erleben jeden Tag in der Gemeinde geistliche Gemeinschaft.

Neben dem Kinderheim, einem Gesundheitszentrum (das Shalom Medical Centre) und einer Baptistengemeinde befindet sich auf dem Campus in Gotlam auch ein Berufsausbildungszentrum. Für viele Jugendliche ist Ausbildung beinah ein Fremdwort. Denn oft müssen sie ihren Eltern bei der schweren körperlichen Arbeit auf den Feldern helfen oder auf die Straße gehen, um zu betteln. Für eine Berufsausbildung ist keine Zeit bzw. es fehlen die nötigen finanziellen Mittel. Die Zukunft der jungen Menschen bleibt perspektivlos. Hier in Gotlam haben sie die Möglichkeit, kostenlos eine Ausbildung in den Bereichen Nähen, Computer und Elektrotechnik zu absolvieren.

Radhika (19Jahre alt) lebt bei ihrer Mutter und macht nun eine Ausbildung zur Näherin. Auch ihr Vater verfiel dem Alkohol und verließ die Familie vor einigen Jahren. Ihre Mutter arbeitet sehr hart als Tagelöhnerin, um Radhika und ihren Bruder zu ernähren. Radhika sagte kürzlich: „Neben der Schule habe ich meiner Mutter immer bis sehr spätabends bei der Arbeit geholfen. Als ich von dem Ausbildungszentrum in Gotlam hörte, war das meine große Chance etwas zu lernen - auch ohne Geld. Jetzt freue ich mich, dass ich nach Abschluss der Ausbildung mein eigenes Geld verdienen und meine Mutter unterstützen kann, damit sie nicht mehr so viel arbeiten muss.“

In dem Shalom Medical Centre (SMC) wird Armutsmedizin ganz „groß geschrieben“, denn viele arme Menschen aus den umliegenden ländlichen Gemeinden erhalten hier kostenlose medizinische Hilfe in den Bereichen Allgemeinmedizin, Notfallmedizin, Impfungen, Chemotherapie und Kindermedizin, insbesondere für Neugeborene. Zudem gibt es eine eigene, sehr gut angenommene Augenabteilung. Da das SMC einen sehr guten Ruf hat, kommen auch wohlhabende Menschen zur Behandlung, die sie selbst bezahlen. Dadurch wird der Fonds für Armutsmedizin“ etwas entlastet. Die drei Ärzte vom SCM gehören alle zur Baptistengemeinde auf dem Campus. Vor jeder Operation beten sie mit den Patienten – gleich, ob Christen, Hindus, Moslems oder Daliths (Nachfahren der indischen Ureinwohner).

Bangaramma (60 Jahre alt, siehe Bild - zweite von links) ist verwitwet und lebt mit ihrem Sohn und drei Enkelkindern zusammen. Ihr Sohn ist Farmer und arbeitet den ganzen Tag auf dem Feld. Ihre Schwiegertochter hat die Familie verlassen und so kümmert sich Bangaramma um die Kinder. Seit Jahren litt sie an ständig wiederkehrenden, sehr schmerzhaften Augeninfektionen, so dass sie ihre Lider nicht mehr richtig öffnen und kaum noch sehen konnte. Da das Geld gerade so reicht, um die Familie zu versorgen, war eine Operation bislang nicht möglich. Das SMC führte ein Augencamp in Bangarammas Dorf durch. Dort wurde sie untersucht und in das SMC in Gotlam gebracht, wo sie umsonst operiert wurde. Mittlerweile kann sie wieder gut sehen und ist sehr dankbar für diesen Eingriff, der ihr eine bessere Lebensqualität verschafft hat.

Gebt diese Geschichten an eure Gemeinde, eure Familie und Freunde weiter. Und vergesst das Beten und Spenden nicht. Darauf sind wir als Mission und vor allem die Menschen, mit denen wir Gottes verändernde Liebe teilen, angewiesen.

Susanne Geyermann
Assistenz Generalsekretariat

 

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